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Starker Franken sorgt Notenbanker | |
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,0% gesenkt. Damit zogen die Währungshüter einen Schlussstrich unter knapp drei Jahre positiver Zinsen. Die Reduzierung war die sechste Lockerung der SNB in Folge und wurde von den meisten von Bloomberg befragten Ökonomen erwartet. Die Schweizer Währungshüter sind entschlossen, die Auswirkungen eines starken Franken zu bekämpfen. Dieser erreichte im April ein Zehnjahreshoch gegenüber dem Dollar, nachdem die von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollturbulenzen an den globalen Märkten zu einer Flucht in sichere Häfen — wie den Franken — geführt haben. “Mit der heutigen Lockerung unserer Geldpolitik wirken wir dem tieferen Inflationsdruck entgegen”, sagte SNB-Präsident Martin Schlegel am Vormittag in Zürich. Die Nationalbank werde die Lage weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen. Man sei bei Bedarf auch bereit, am Devisenmarkt zu intervenieren. Martin Schlegel, SNB-Präsident. Foto: Pascal Mora/Bloomberg Heimische Banken könnte der Entscheid — sollte er längerfristig Bestand haben — Kopfschmerzen bereiten. Schon bei einem negativen Leitzins generiert das traditionelle inländische Spar- und Hypothekargeschäft des Sektors nur geringe Erträge — kann aber Kunden immerhin Gebühren berechnen. Liegt der Zinssatz genau bei null, wird es deutlich schwieriger, ihnen zusätzliche Kosten aufzuerlegen. Gleichzeitig streicht er die Zinsen, mit denen die Banken Einlagen anziehen können, und drückt die Margen bei Krediten. “Ein stabiler Nullzins ist das Worst-Case-Szenario für Schweizer Banken”, sagte Ausano Cajrati Crivelli von der Zürcher Kantonalbank. “Für ein paar Monate ändert das nichts Grundlegendes, aber wenn es über einen längeren Zeitraum so bleibt, könnte es schwieriger werden.” Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt und Rainer Bürgin: Teilweise niedriger, in Planung, begehrte Händler, Europa-Offensive und bumm. | |
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Überraschend hat die norwegische Zentralbank heute ihren Leiztins um einen Viertelpunkt auf 4,25% reduziert und weitere Senkungen in diesem Jahr angedeutet. Die Bank verwies auf die rückläufige Inflation und die niedrigeren Inflationsaussichten für das kommende Jahr. Damit rückt die Norges Bank näher an die Geldpolitik anderer Industrienationen heran. Die US-Notenbank Federal Reserve hingegen beließ den Leitzins gestern wie erwartet unverändert in einer Spanne von 4,25% bis 4,5%. Der Offenmarktausschuss (FOMC) entschied, zunächst abzuwarten, ob die jüngst verhängten Zölle nur vorübergehende oder nachhaltige Auswirkungen auf die Inflation haben werden. “Letztendlich müssen die Kosten der Zölle bezahlt werden, und ein Teil davon wird auf den Endverbraucher abgewälzt”, sagte Fed-Chef Jerome Powell. “Wir wissen, dass das kommen wird, und wir wollen erst einmal abwarten, bevor wir voreilige Entscheidungen treffen.” Die G-10-Währungen laufen Gefahr, ihre jüngsten Gewinne gegenüber dem Dollar wieder einzubüßen, da sich die Zinsunterschiede wieder zugunsten des Greenback verschieben, schreibt Nour Al Ali im Bloomberg Markets Live Blog. | |
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Die Anzeichen mehren sich, dass Washington die Infrastruktur für einen direkten Konflikt mit Teheran aufbaut. Hochrangige US-Beamte bereiten sich nach Angaben informierter Kreise auf einen möglichen Angriff auf den Iran in den kommenden Tagen vor. Die Lage sei weiterhin im Fluss und könne sich ändern, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einige verwiesen auf mögliche Pläne für einen Angriff am Wochenende. Hochrangige Beamte mehrerer Bundesbehörden hätten demnach ebenfalls begonnen, sich auf eine entsprechende Operation einzustellen. Am Mittwoch sagte US-Präsident Trump, er habe “Ideen, was zu tun ist”. Er ziehe es jedoch vor, die endgültige Entscheidung “eine Sekunde vorher” zu treffen, da die Lage im Nahen Osten unbeständig sei. Einige Stunden zuvor hatte er auf die Frage, ob er einem Iran-Angriff näher komme, erklärt: “Vielleicht tue ich es. Vielleicht tue ich es aber auch nicht.” Ein Vertreter des Weißen Hauses erklärte, dass alle Optionen weiterhin auf dem Tisch lägen. Wie zu hören ist, planen die Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands für Freitag ein Treffen mit ihrem iranischen Amtskollegen in Genf, um über das Atomprogramm zu sprechen. | |
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Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa sorgt nicht nur für starke Strompreis-Schwankungen, sondern auch für einen Boom im kurzfristigen Stromhandel. Dank der Unstetigkeit stiegen Intraday- und Day-Ahead-Volumina im letzten Jahr auf ein Rekordniveau. Das wiederum hat Chancen für erfahrene Händler geschaffen, die von kurzfristigen Verträgen profitieren wollen. Da bei kurzfristigen Geschäften weniger Geld riskiert wird und geringere Kapitalanforderungen den Einstieg für neue Marktteilnehmer erleichtern, fühlen sich immer mehr altgediente Profis von diesem volatilen, volumenstarken Markt angezogen. “Wenn es um den kurzfristigen Handel geht, ist Erfahrung derzeit wirklich schwer zu finden”, sagte Jonathan Funnell, geschäftsführender Gesellschafter bei Modus Search Partners. “Die Leute müssen für weniger Erfahrung mehr bezahlen.” Funnell zufolge können gute Quant-Händler mit einem Gehalt von deutlich über 200.000 Euro rechnen – zusätzlich zu mindestens 10% des Gewinns aus ihrem Handelsbuch. Die Aussichten für kurzfristige Händler bleiben günstig: Laut BloombergNEF wird Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich weitere 17 Gigawatt Solarstromleistung installieren. Die jährlichen Rekordzubauten sollen bis mindestens 2030 anhalten — was Prognoseunsicherheiten und damit Chancen für Marktakteure verstärken dürfte. | |
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Der chinesische Elektroauto-Riese BYD hat eine gewaltige Offensive in Europa gestartet. Nachdem das Unternehmen bereits Tesla bei den E-Verkäufen in der Region überholt hat, will es sich nun einen Platz in der europäischen Automobil-Hierarchie neben Volkswagen, Stellantis und Co. sichern. Dafür plant BYD Ausgaben von bis zu 20 Milliarden Dollar und hat bereits Führungskräfte von etablierten Autobauern eingestellt. Sein erschwinglicher Dolphin Surf soll der Fiat 500 oder VW Käfer der Elektro-Ära werden. Es ist ein riskanter Einsatz in einer Region, die von Bürokratie und Vorschriften geprägt ist, die etablierte Marken begünstigen. Aber BYD sieht eine seltene Chance, da die E-Umstellung einen 500 Milliarden Euro schweren Markt öffnet, in dem Elektrofahrzeuge im Durchschnitt noch doppelt so viel kosten wie in China. “Wenn man hier gewinnt, bedeutet das, dass man in jeder Hinsicht super gut ist”, sagte Stella Li, Executive Vice President von BYD. “Europa ist unser wichtigster Markt.” Die Ergebnisse zeigen sich bereits: BYD erzielte bis April in jedem der fünf größten europäischen Märkte — Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien — Wachstumsraten von 200% oder mehr. | |
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Elon Musk musste bei seinem Vorhaben, Hin- und Rückflüge zum Mars zu realisieren, einen erneuten Rückschlag hinnehmen: Während eines “statischen Testfeuers” der Raketentriebwerke ist ein Starship von SpaceX auf einem Teststand in Texas explodiert. Es gab keine Verletzten und die Anwohner waren nicht gefährdet. Für die Pläne der Nasa, wieder amerikanische Astronauten auf den Mond zu bringen, sowie für Musks Ambitionen, Fracht und Menschen zum Mars zu schicken, ist das Starship-Programm von zentraler Bedeutung. SpaceX sprach von einer “schwerwiegenden Anomalie” während der Vorbereitungen für den zehnten Testflug. SpaceX hat mit der Nasa Verträge im Wert von rund vier Milliarden Dollar für das Mondprogramm abgeschlossen. Starship soll als weltweit größtes und leistungsstärkstes Startsystem als primäres Raumschiff für den Transport von Menschen zum Mars und zurück zur Erde dienen. Musk hat angekündigt, bereits 2026 eine Starship-Rakete mit von Tesla gebauten Robotern zum Roten Planeten schicken zu wollen. Bescheidene Erfolge konnte Honda diese Woche feiern: Eine experimentelle, wiederverwendbare Rakete mit einer Länge von 6,30 Metern erreichte am Dienstag bei einem erfolgreichen Start- und Landetest eine Höhe von rund 300 Metern. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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